DAS TRAGISCHE GEFÜHL DER NATIONALEN IDENTITÄT

Vom Verhältnis zwischen Balkan und Europa und der Bedeutung dieses Verhältnisses für die Identität der intellektuellen Eliten in Südosteuropa im 20. Jahrhundert

Аутори

  • Jelena Volić Helbuš University of Kragujevac, Faculty of Philology and Arts

Кључне речи:

Kulturidentität, Kulturimperialismus, Europa, Balkan, Elite, Minderwertigkeit

Сажетак

Keine Region in Europa war so stark in seiner Selbstbewertung auf West- und Mitteleuropa und in seiner Selbstfindung auf Osteuropa ange wiesen, wie der Balkan. In dem Drang, sich vom „Orientalischen“ zu unter scheiden, sich der „Orientalisierung“ zu entziehen, bevorzugten die Eliten des Balkans eine europäische Ausbildung und fühlten sich dem europäischen Kulturkreis zugehörig. Das Bedürfnis nach der Artikulation eigener, Europa unterschiedlichen Kulturidentität war wiederum ständig präsent. Obwohl die Intellektuellen bei ihrer Ausbildung und Tätigkeit die Identität der großen Nationen übernahmen und auf diese Weise ihren akademischen Rang er langten, fühlten sie sich jedoch in ihrer kulturellen Identität auf nur einen Teil ihrer Selbst reduziert und versuchten, diesen Mangel durch eine Be schäftigung mit einem Europa peripheren Kulturkreis, dem sie sich durch ihre Muttersprache und Herkunft verpflichtet fühlten, zu kompensieren.
Der Zerfall des ehemaligen Jugoslawiens ist ein beunruhigendes Beispiel, weil es plastisch darstellt, was geschieht, wenn alte Trennlinien für eine neue politische Identitätsbildung benutzt werden. Die jugoslawischen Völker haben nicht nur ihre durch einen gemeinsamen Staat gewonnene Identität in Frage gestellt, sondern haben, angeführt von ihren politischen und intellektuellen Eliten, den Wiederherstellungsprozess ihrer „ursprüngli chen“ Identitäten begonnen.

Референце

Andrić 1982: Ivo Andrić, Razvoj duhovnog života u Bosni pod uticajem turske vladavine, Beograd: Sveske Zadužbine Ive Andrića, 1.

Bachtin 1983: Mikhail Bakhtin, The Dialogical Imagination, University of Texas Press.

Bakić-Hayden und Hayden 1992: Milica Bakić-Hayden und Roberta M. Hayden, Orientalist Variations on the Theme ’Balkans’, Symbolic Geography in Recent Yugoslav Cultural Politics, Slavic Review“ , 1.

Bakić-Hayden 1995: Milica Bakić-Hayden , Nesting Orientalisms: The Case of Former Yugoslavia, Slavic Review, 4 (Winter), 917-931.

Franolić 1991: Branko Franolic, Filip Vezdin’ s Contribution to Indic Studies at the Turn of the 18th Century in Europe, Paris.

Keyserling 1931: Graf Hermann Keyserling, Spektrum Europas, Stuttgart-Berlin.

Lotman 2010: Jurij Lotman, Die Innenwelt des Denkens. Eine semiotische Theorie der Kultur, Berlin, 191.

Nooteboom 2012: Cees Nooteboom, Literaturkanon, Berlin : Die Zeit, 33, 09.08.2012.

Pavić 1991: Milorad Pavić, Evropa i Srbija, Beograd: Politika, 172.

Perović 2011: Latinka Perović , Istorijski kontekst Konstantinovićevog dela, Peščanik.net, 14.09. 2012.

Prpa 1999: Branka Prpa, Traganje za kuturnim identitetom, Beograd: Republika, 218-219.

Slaming 1968: Ivan Slaming, “Filip Vezdin, pionir evropske indologije,” Zagreb, JAZU.

Todorova 1994: Maria Todorova, The Balkans: From Discovery to Invention, Slavic Review, 53, 2 (Summer), 454, 476.

Todorova 1997: Maria Todorova, Imagining the Balkans, New York.

Vezdin 1798: Paulinus a Sancto Bartholomaeo, De antiquitate et affinitate linguae zendicae, samscrdamicae, et germanicae dissertatio, Oxford University.

Vrančić 1595: Fausto Veranzio, Dictionarium quinque nobilissimarum Europæ linguarum, Latinæ, Italicæ, Germanicæ, Dalmatiæ, & Vngaricæ; Apud Nicolaum Morettum, Venetiis.

Downloads

Објављено

31.12.2012

Како цитирати

Volić Helbuš, J. (2012). DAS TRAGISCHE GEFÜHL DER NATIONALEN IDENTITÄT: Vom Verhältnis zwischen Balkan und Europa und der Bedeutung dieses Verhältnisses für die Identität der intellektuellen Eliten in Südosteuropa im 20. Jahrhundert. Наслеђе, 9(23), 133–148. преузето од http://nasledje.kg.ac.rs/index.php/nasledje/article/view/532

Bрој часописа

Секција

Темат: Немачко – српско – француски односи: између оспоравања и уважавања